Toxische Beziehungen
Laut einer Umfrage im Auftrag der Online-Partnervermittlung Parship haben insgesamt bereits 36% der Befragten in einer Toxischen Beziehung gelebt, davon 41% Frauen und 31% Männer.
Für einen Moment erstaunt war ich tatsächlich über den hohen Anteil an Männern, werden doch in den Medien überwiegend Toxische Beziehungen thematisiert, in denen die Frauen die Opfer sind. Dies mag jedoch daran liegen, dass in den Medien in der Regel nur solche Fälle thematisiert werden, in denen es zu körperlicher Gewalt kam, und in dieser Hinsicht die Frau i.d.R. der schwächere Part ist.
Tatsächlich jedoch ist in dem einzigen Fall, den ich in meinem privaten Umfeld je hatte, der Mann das Opfer gewesen, auch wenn es sich bei dieser Beziehung um eine milde Form hielt, bei der sich zudem das Ganze ausschließlich auf der emotionalen, psychischen Ebene abspielte. Aus meinem Praxisalltag hingegen kenne ich keinen einzigen Fall. Aber wen wundert es. Die Opfer haben ohnehin schon ein großes Schamgefühl, und das dürfte auf Männer noch vielmehr zutreffen als auf Frauen, weshalb ich auch davon ausgehen würde, dass die Umfrage in einem anonymen Umfeld gemacht wurde.
Wie kommt es zu toxischen Beziehungen?
Eines der Probleme toxischer Beziehungen ist es, dass man zunächst gar nicht bemerkt, dass man sich auf eine Beziehung eingelassen hat, die toxisch wird. Ganz im Gegenteil, in der Phase der Eroberung, des Werbens trägt Ihr/e Partner/in Sie auf Händen, umgarnt Sie, macht Komplimente, gibt sich romantisch, ist fürsorglich und aufmerksam und Sie glauben, im siebten Himmel zu schweben, bis das Kartenhaus in sich zusammenbricht, und Ihr/e Partner/in sein/ihr wahres Gesicht zeigt.
Sie selbst haben ihr/ihm vielleicht mal einen Moment nicht die erforderliche Aufmerksamkeit geschenkt, und er/sie fühlt sich nicht genügend beachtet, geliebt und gerät aus den Fugen. Verlustangst setzt ein und führt zu übersteigerter Eifersucht und Kontrollzwang.
Es braucht Sie nur eine/n andere/n Frau/Mann zu lange ansehen, und schon wird Ihnen eine Szene gemacht, obgleich Sie selbst nicht einmal etwas dafür können. So kann es passieren, dass Sie auf Schritt und Tritt kontrolliert werden. In einem bekannten Fall hat der Mann seine Frau stündlich auf der Arbeit angerufen, um zu fragen, was sie macht und mit wem sie zusammenarbeitet. Anderen wird der Umgang mit bestimmten Menschen, die sogar aus der Familie kommen können, verboten oder …….
Sobald Sie nicht so reagieren, wie dies Ihr/e Partner/in von Ihnen erwartet, werden Sie beschimpft, hagelt es Schuldzuweisungen, werden Sie herabgesetzt, als unfähig hingestellt, erniedrigt, …….
Es können manchmal nur Kleinigkeiten sein, die die Stimmung von hier auf jetzt kippen lassen. Ganz arg jedoch wird es, wenn Sie es auch noch wagen, Kritik an ihrem/r Partner/in zu üben, denn dann flippen solch narzisstisch veranlagten Menschen aus, und spätestens jetzt kann es passieren, dass Sie nicht mehr nur verbal attackiert, sondern auch körperlich angegangen werden, bis hin zu einem Femizid- / Androzidversuch, und im schlimmsten Falle final ausgeführtem Femizid / Androzid.
Erich Kästner hat recht. Menschen, die so agieren, die andere Menschen erniedrigen, herabsetzen, leiden tatsächlich selbst an einem sehr geringen Selbstwertgefühl. Meistens sind sie selbst in der Kindheit Opfer von Gewalt, sowohl emotionaler als auch physischer geworden, und geben dies heute weiter.
ABER: SIE KÖNNEN DIESEM MENSCHEN WEDER HELFEN NOCH IHN ÄNDERN!
Sie können nur eines, sich selbst aus einer solchen Beziehung so schnell als möglich befreien!
Solange Ihr/e Partner(in sich keine professionelle Hilfe nimmt, wird sich rein gar nichts ändern. Solche Menschen erniedrigen andere Menschen, setzen sie herab, um ihr eigenes Selbstwertgefühl zu stärken. Sie benötigen ständig Anerkennung, Liebesbezeugungen, Aufmerksamkeit …… um sich gut fühlen zu können. Es ist quasi ein Fass ohne Boden, das niemals gefüllt werden kann, und somit haben Sie von vornherein keine Chance, zu „gewinnen“, und Sie tragen weder Verantwortung. noch können Sie etwas ändern.
Der einzige Weg hinaus aus dem Teufelskreis
Ihrem/r Partner/in hilft nur eines, sich einer Psychotherapie zu unterziehen, um selbst die Traumata seiner Vergangenheit, seiner Kindheit, oder was auch immer zu seinem Verhalten beigetragen hat, aufzuarbeiten, besser noch einer tiefenpsychologischen Therapie wie der nach dem menssensus® Verfahren, bei dem pränatale und frühkindliche Prägungen, aber auch andere Erlebnisse / Traumata komplett bereinigt werden können, und im künftigen Leben auf unbewusster Ebene keine Rolle mehr spielen. Dies ermöglicht unter anderem, sich selbst anzunehmen, wie man ist, sich selbst zu lieben, und aus diesem Zustand heraus auch einen anderen aufrichtig und bedingungslos lieben zu können. Dies ermöglicht, eigene Schuldgefühle abzulegen, nicht mehr auf die Anerkennung und Aufmerksamkeit anderer angewiesen zu sein, und und und …… eben ein Leben frei von allen negativen Prägungen und nach freiem Willen.
Doch sollte nicht nur Ihr/e Partner/in eine Psychotherapie machen, sondern auch Sie nach der Trennung. Erstens, um das Trauma, das diese Beziehung verursacht hat, zu verarbeiten, zu bereinigen und zweitens, weil wir alle gerade auch die uns nahe stehenden Menschen – Partner/in, Freunde – aus uns heraus, unter Umständen eben auch aufgrund pränataler und frühkindlicher Prägungen anziehen, wie Sie hierzu mehr unter Tiefenpsychologie lesen können.
So wäre es auch für Sie wichtig, zu schauen, was in Ihrer Vergangenheit dazu beigetragen hat, dass Sie eine/n solche/n Partner/in angezogen haben?! Wenn dies eigene pränatale und/oder frühkindliche Prägungen o.ä. waren, können Sie verhindern, dass Ihnen dies nochmals passiert, wenn Sie selbst die Tiefenpsychologische Therapie nach dem menssensus® Verfahren, die ich selbst nach vielen erfolglosen Jahren mit anderen Therapieformen entwickelt habe, durchlaufen.
Woran erkenne ich einen Menschen, mit dem die Gefahr einer toxischen Beziehung groß ist?
Sehr häufig haben diese Menschen narzisstische Persönlichkeitsmerkmale. Da zu gehören:
Extreme Selbstbezogenheit
Übertriebenes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit / Anerkennung
Überspielen des in der Regel sehr geringen Selbstwertgefühls mit Dominanzgebaren (Nicht selten wirken diese Menschen auf den ersten Blick sogar besonders selbstbewusst, scheinen von sich selbst überaus überzeugt zu sein)
Manipulation Anderer zum eigenen Vorteil
Fehlende Kritikfähigkeit
Einnahme der Opferhaltung
Hohe Erwartungshaltung an Andere bei sehr geringer Bereitschaft zu Gegenleistung
Starke negative Emotionen (wütend, aufbrausend, beleidigt und sehr eifersüchtig)
Abschließend möchte ich noch einmal betonen,
kein Mensch kann einen anderen Menschen ändern!
Man kann sich glücklich schätzen, wenn man es schafft, sich selbst zu ändern.
Wenn Sie in eine toxische Beziehung geraten (sind), dann befreien Sie sich, nötigenfalls mit externer und/oder professioneller Hilfe, auf dem schnellsten Wege aus dieser!
Das Einzige, was Sie noch für Ihre/n Partner/in tun können, ist ihm zu raten, sich dringend professionelle Hilfe zu suchen. Ob dieser Rat Gehör findet, auch das liegt nicht in Ihrer Hand.
… und wenn Sie selbst wieder ein freies Leben führen möchten, suchen auch Sie sich professionelle Hilfe.
Gern können Sie sich diesbezüglich natürlich auch an mich wenden, und wenn Sie nicht in meiner Nähe leben, bestehen die Möglichkeiten, entweder einen Workshop über das menssensus® Institut zu buchen, oder aber die menssensus® Teletherapie (mTT) zu nutzen. Ihre Ansprechpartnerin bleibe ich in jedem Falle.
…. und wenn Sie Fragen im Vorfeld haben, können Sie sich selbstverständlich auch gern an mich wenden.
Ergänzender Artikel:
Wenn ein Empath einen Narzissten liebt …….