Tiefenpsychologie
Die Entstehung pränataler & frühkindlicher Prägungen
Wie andernorts bereits erläutert, werden wir auf der Mentalebene auch durch die Nährstoffe aus unserer Ernährung gesteuert, im günstigsten Falle außerordentlich positiv, im schlechtesten Falle sehr negativ. Wie ebenfalls bereits angesprochen, werden wir, wird unser Leben auf dieser Ebene jedoch zusätzlich durch pränatale und frühkindliche Prägungen, die sich seinerzeit im Unterbewusstsein verankert haben, gesteuert.
Viele Verfahren aus klassischer Psychologie wie auch den modernen Varianten Training und Coaching arbeiten nach dem Prinzip “Wir sind, was wir denken …….” ausschließlich auf der Mentalebene. Dies jedoch ist zu oberflächlich betrachtet, denn wir sind, was wir fühl(t)en! Unsere (ursprünglich erlebten) Gefühle sind es, die sowohl unser Denken beeinflussen als noch weit mehr unser spontanes – weil unbewusst ablaufendes – Handeln und unser Leben, unseren Lebensverlauf – Menschen & Situationen, mit denen wir in Berührung kommen – insgesamt. Hierbei spielen – diesbezüglich haben sich die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Psychologie auch in meiner Arbeit und Forschung bestätigt – insbesondere die ersten Lebensjahre, zu denen auch die pränatale Phase, das Heranwachsen im Mutterleib gerechnet werden muss, die entscheidende Rolle, eben jene Jahre, in denen wir – aus psychologischer Perspektive – noch mehr fühlten als dachten, weil unser rationaler Verstand noch nicht ausgeprägt war und – aus neurologischer Perspektive – unser Gehirn noch in tiefen Frequenzen arbeitete, den sogenannten Delta-Wellen (0 – 2 Jahre) und Theta-Wellen (2 – 6 Jahre), Frequenzbereiche, die besonders empfänglich für Programmierungen sind.
So hat sich im weiteren Verlauf der Forschung zwar die durch Sigmund Freud erfolgte Einteilung der Psyche in drei Bereiche – die er ICH, ES & ÜBER-ICH nannte – bestätigt, nicht jedoch seine langläufig publizierten Erkenntnisse, die trotz seiner eigentlich gegenteiligen Erkenntnisse (welche Freud jedoch nur ein einziges Mal veröffentlicht und aufgrund großen Widerstands aus der seinerzeit ausschließlich männlichen Fachwelt leider wieder verworfen hat) bis heute Grundlage vieler Verfahren sind. So kennt das Unterbewusstsein z.B. keine Bewertung. Das Unterbewusstsein ist wie die Festplatte eines Computers, ein großer Speicher, der beschrieben wird und nur das wiedergibt, was zuvor einprogrammiert wurde. Der einzige Bereich unserer Psyche, der bewertet, ist das ICH, das Bewusstsein, jener Teil, mit dem wir unsere Umwelt wahrnehmen, denken, fühlen und eben bewerten. Das ES, das Unterbewusstsein (oder auch Individuelles Bewusstsein) wird vom ICH quasi mit einem Erlebenspaket aus Information und Energie gespeist. An dieser Stelle ergänzt sich die Psychologie um die Quantenphysik, der zufolge – und dies hat sich in Forschung und Entwicklung immer wieder bestätigt – das gesamte Universum ausschließlich aus Energie und Information besteht.
Die Information in diesem Fall sind unsere Erlebnisse, so gesehen sachlich betrachtet. Die Energie ist das Gefühl, welches wir beim Erleben haben. Die Formulierung Freud`s des ES trifft die Situation insoweit sehr gut, als gerade die ersten Lebensjahre, in denen wir noch ES, das Kind sind, bereits die Grundlage für unser späteres (Er-) Leben bilden. Auch die Wortwahl ÜBER-ICH kann man als sehr treffend bezeichnen, denn der dritte Bereich der Psyche ist das Überbewusstsein (oder auch Universelles Bewusstsein), jener Teil unserer Existenz, der – wie die Forschungsergebnisse ebenfalls sehr deutlich belegen – mit allem, was existiert, verbunden ist, … der in seinem Inhalt von unserem persönlichen Erleben unberührt bleibt, aber dennoch in seinem Tun von den Inhalten des Unterbewusstseins, die wie ein Filter davor liegen, beeinflusst wird. So treffen wir immer wieder in unserem Leben auf Menschen und Situationen, die dem entsprechen, was wir in den ersten Lebensjahren erlebt und seinerzeit mangels rationalem Verstand, Aufklärung und gegenteiliger Lebenserfahrungen sozusagen als Lebenswahrheit auf der Festplatte Unterbewusstsein gespeichert haben.
Der Prozess als solcher lässt sich besonders anschaulich am Beispiel des – emotional weitgehend neutral zu betrachtenden – Autofahrens darstellen. Sitzen wir das erste Mal am Steuer eines Wagens, sind wir überwältigt von all den Dingen, die wir mehr oder weniger gleichzeitig tun sollen, den Verkehr beachten, Rückspiegel, Seitenspiegel und all die anderen Anzeigen im Auge behalten, mit zwei Füßen drei Pedale bedienen, schalten, lenken, ……. und heute? Wer fährt heute, tut all diese Dinge gleichzeitig, während Sie darüber nachdenken, was Sie noch einkaufen müssen, wen Sie noch anrufen müssen, was Sie bei Ihrem anstehenden Termin sagen, …….? Kein anderer als Ihr Unterbewusstsein, dem mit dem Erlernen des Autofahrens all diese Abläufe einprogrammiert wurden.
Das Unterbewusstsein ist also nicht – wie mancher im Angesicht negativer (Lebens-) Erfahrungen vielleicht glauben könnte – unser Feind. Es rettet durchaus auch Leben! Der Feind – wenn wir es so nennen wollen – sind allein die negativen Prägungen.
Haben wir in den ersten Lebensjahren viel Gutes erlebt, wurden von unseren Eltern geliebt, gefördert und insgesamt positiv geprägt, wird unser Leben entsprechend positiv verlaufen. Im umgekehrten Fall jedoch werden wir auch immer wieder gleiche und ähnliche negative Erfahrungen machen. Unser Leben ist quasi das kontinuierliche Abspielen des Programms auf der Festplatte Unterbewusstsein und das ICH lebt größtenteils in der unbewussten Erinnerung.
Wobei an diesem Punkt wieder die zuvor angeführten Gefühle ins Spiel gebracht werden müssen, denn die ursprünglich erlebten Gefühle sind es, die der Information die Energie geben, die die Erinnerung sich immer wieder manifestieren / materialisieren lässt. Einstein`s berühmte Formel E = mc² / Energie = Masse multipliziert mit Lichtgeschwindigkeit im Quadrat bringt genau dies zum Ausdruck, nämlich dass Materie (Masse) und Energie ein und dasselbe sind und lediglich in unterschiedlicher Form zum Ausdruck kommen. Am besten können Sie sich dies an dem ganz einfachen und allgemein bekannten Beispiel “Liebe macht blind” vorstellen. Die tieferen Hintergründe mal aussen vor gelassen, ist Liebe ein sehr intensives Gefühl (Energie), dem wir mit Argumenten des Verstandes (Information) nicht beikommen können.
… und wenn ich von “unbewusster Erinnerung” spreche, dann aus dem Grunde, dass in unserem Leben nicht unbedingt nur das geschehen ist, dessen wir uns (ohne gezieltes Eingreifen) bewusst erinnern. Forschungen haben gezeigt, dass die meisten Menschen kaum Erinnerungen an die ersten 3 – 4 Lebensjahre haben. Dies mag hauptsächlich mit den zuvor genannten tieferen Frequenzen der Gehirnfunktion zusammenhängen, kann aber gegebenenfalls auch mit dem Gefühl schmerzlicher Erlebnisse zu tun haben, die der Schutzmechanismus der Psyche ins (tiefste) Unterbewusstsein verdrängt hat, um uns – zunächst – zu schützen, eben weil wir sie zu dieser Zeit noch nicht rational verarbeiten können und an dem Schmerz – insbesondere bei traumatischen Erlebnissen – schlimmstenfalls zerbrechen würden. Ein weiterer Grund ist der, dass uns unter Umständen zwar das Erlebnis in (vager) Erinnerung ist, uns jedoch nicht bewusst ist, welche Prägungen dieses Erlebnis in uns ausgelöst hat. Wer also nur mit dem arbeitet, was (ohne gezieltes Eingreifen) in bewusster Erinnerung ist, übergeht die Quelle seiner Schwierigkeiten und muss sich über ein Ausbleiben wirklichen und nachhaltigen Erfolgs nicht wundern.
Wer glaubt, seiner Vergangenheit entfliehen zu können, darf sich nicht wundern, wenn sie ihn immer wieder einholt.
Kornelia Laubach