Das Trauma nach dem Trauma
Warum Traumata unser ganzes Leben wirklich bestimmen
Missbrauch, ob sexueller, körperlicher oder emotionaler Missbrauch ist das schlimmste, was man einem (Klein) Kind antun kann. Passiert dies innerhalb der Familie, sind die Auswirkungen noch gravierender, denn gerade die Familie, die Eltern sind es, die die Basis legen für das Vertrauen zu Menschen, generell, aber insbesondere zu nahestehenden Menschen.
Dabei ist es nicht nur das Vertrauen zu (nahestehenden) Menschen, das erschüttert wird, sondern wird eine Vielzahl von Prägungen durch solche Erlebnisse im Unterbewusstsein verankert. Dies umso nachhaltiger, je jünger das Kind ist. Denn – aus neurologischer Perspektive betrachtet – gerade in den ersten Lebensjahren arbeitet unser Gehirn noch in tiefen Frequenzen, den sogenannten Delta-Wellen (0 – 2 Jahre) und Theta-Wellen (2 – 6 Jahre), Frequenzbereiche, die besonders empfänglich für
Programmierungen sind, während – aus psychologischer Perspektive betrachtet – wir noch weit mehr fühlen als denken, da der rationale Verstand noch nicht (ausreichend) ausgebildet ist, und es zwangsläufig natürlich auch an Lebenserfahrung fehlt. So wird das, was wir in der pränatalen und frühkindlichen Phase erleben, quasi als Lebenswahrheit, als „so funktioniert das Leben“ auf der unendlich großen Festplatte Unterbewusstsein gespeichert.
Mir ist dies zum ersten Mal noch einige Jahre vor der Entwicklung der Phase II des menssensus® Verfahrens, die auf der tiefenpsychologischen Ebene arbeitet, sehr bewusst geworden. Ich hatte mein Kind in der 31. Schwangerschaftswoche verloren, und einige Tage, nachdem ich wieder aus dem Krankenhaus zurück war, besuchte ich eine Bekannte. Im Gespräch kamen wir auch auf meine Familie,
sprich meine Eltern und meine Schwester zu sprechen, von denen es kein einziger für nötig erachtete, anzureisen und mir zur Seite zu stehen. Für mich war das vollkommen normal. Ich kannte es nicht anders. Die Bekannte allerdings war einigermaßen entsetzt und sagte „Das ist doch nicht normal!“ Ich muss dazu sagen, ich selbst habe tatsächlich im zarten Alter von zweieinhalb Jahren ein schweres Trauma erlebt, innerhalb der Familie, und wie dies war und ist, bricht bei so etwas das große Schweigen aus, wird es unter den Teppich gekehrt und so getan, als wäre nichts geschehen. Dementsprechend war natürlich auch niemand aus der Familie für mich da, musste ich mit dem Erlebten und auch all dem, was danach geschah, allein fertig werden. So war es, wie schon damals, natürlich auch zu diesem Zeitpunkt für mich normal, dass meine Familie mir nicht zur Seite stand. Ich war zwar traurig, weil ich inzwischen natürlich mehr an Lebenserfahrung und einen rationalen Verstand hatte, der etwas anderes sagte,
aber dennoch war es, diese Lebenswahrheit war so in meinem Unterbewusstsein verankert, für mich normal. Das war/ist es aber eben tatsächlich nicht! Familie ist im Normalfall füreinander da, und dies wurde mir durch die Aussage der Bekannten zum ersten Mal wirklich bewusst.
…. und so, wie dies für mich normal war, weil es damals als Lebenswahrheit, als „so funktioniert das Leben“ auf der Festplatte Unterbewusstsein gespeichert wurde, so wurden wir alle insbesondere in der pränatalen und frühkindlichen Phase geprägt, wurden Erfahrungen als „so funktioniert das Leben“ auf unserer Festplatte gespeichert, die unser Leben maßgeblich steuern, und das keineswegs immer positiv. Im Gegenteil sind leider viele von uns mit negativen Prägungen belastet, die uns immer wieder Menschen und Situationen anziehen lassen, die uns das Leben erschweren.
Im Allgemeinen fängt die Erinnerung an die Kindheit ohnehin erst frühestens ab etwa drei Jahren an, häufig auch erst später. Hat man jedoch als Kind, insbesondere Kleinkind ein (schweres) Trauma erlebt, setzt zudem der Schutzmechanismus der Psyche ein, im Grunde ein (wichtiger) Überlebensmechanismus auf psychologischer Ebene, der das Erlebte in die tiefsten Tiefen des Unterbewusstseins verdrängt. Bei mir war dies zum Beispiel der Fall. Ich habe zwar schon als junge Frau von achtzehn, neunzehn Jahren, insbesondere durch meine erste langjährige Beziehung gespürt, dass etwas nicht mit mir stimmt, dass da etwas in mir ist, dass mein Lebensglück verhindert, aber von dem Erlebten war auf der bewussten Ebene rein gar nichts vorhanden, nicht einmal der kleinste Ansatz.
…. und dies war nicht nur bei mir der Fall. Ich habe bereits einige KlientInnen gehabt, bei denen erst in der Zusammenarbeit Traumata ans Licht kamen, die auch bei diesen vom Schutzmechanismus der Psyche ins tiefste Unterbewusstsein verdrängt wurden.
Aber genau das trägt dann leider in Zusammenhang mit all den Prägungen, die Erlebtes im Unterbewusstsein hinterlässt, dazu bei, dass wir wie gesagt Menschen und Situationen anziehen, die unserer im Unterbewusstsein verankerten Lebenswahrheit entsprechen. Dies muss keineswegs eins zu eins der Fall sein, aber wir werden dort, wo wir negativ geprägt sind, auch immer wieder negative Erfahrungen machen, und das ist es, was ich mit dem Titel „Das Trauma nach dem Trauma“ ausdrücken will, denn haben wir ein Trauma erlebt, dann wird auch unser Leben zumindest in einigen Bereichen
entsprechend negativ verlaufen, machen wir immer wieder negative Erfahrungen, im schlimmsten Falle dergestalt, dass ihr/ihm ähnliches oder sogar gleiches erneut widerfährt. Dies war bei mir glücklicherweise nicht der Fall, aber meine zweite Beziehung hat mich phasenweise schon verhältnismäßig nah an das Trauma herangeführt, wie ich später, nach der Entwicklung und dem Durchlaufen der tiefenpsychologischen Therapie feststellen konnte. Das war es auch, was mich noch akribischer nach einer Lösung hat suchen lassen, bis mir dies glücklicherweise 2009/2010 gelang.
Wenn Sie immer wieder negative Erfahrungen in Ihrem Leben machen, immer wieder den/die falsche/n Partner/in anziehen, immer wieder (die gleichen) Probleme mit Menschen haben,
immer wieder Probleme am Arbeitsplatz haben oder ……………………. sich negative Erlebnisse regelmäßig wiederholen, dann ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass es an Ihren eigenen im Unterbewusstsein verankerten Prägungen liegt. Sie müssen deswegen nicht zwangsläufig ein Trauma erlebt haben. Allein die pränatalen und frühkindlichen Prägungen durch die Eltern können bereits dazu beitragen, wie Sie hierzu mehr noch auf dieser Seite sowie weiteren lesen können. Geprägt sind wir alle, und allzu viele, dies hat die Geschichte so mit sich gebracht, leider auch negativ. Der Unterschied zum Traumata liegt dann unter Umständen in der Schwere der negativen Erfahrungen und Erlebnisse.
In jedem Falle kann ich Ihnen nur raten, wenn sich negative Erlebnisse in Ihrem Leben häufen, sich Ihrer eigenen Prägungen mittels einer funktionierenden tiefenpsychologischen Therapie zu entledigen.
Denn anders, dies kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, wird sich nichts ändern.
Ich hatte reichlich Fehlversuche mit diversen Verfahren, und wurde der Leidensdruck nur größer, bis es mir wie gesagt endlich selbst gelang, ein Verfahren zu entwickeln, das tatsächlich funkioniert(e) und mein Leben sich schlagartig veränderte, auch wenn dann noch die Forschung auf der biopsychologischen Ebene folgte, folgen musste, um auch auf der Mentalebene für die insgesamt nötige Grundlage zu sorgen, wie Sie hierzu wiederum mehr auf dieser Seite des menssensus® Instituts erfahren können.
…. und wenn Sie Ihrem Leben eine positive Wendung geben möchten, dann können Sie, wenn Sie in der Nähe leben,
über meine Praxis Einzelsitzungen buchen,
oder, wenn Ihr Weg zu mir für einzelne Sitzungen zu weit ist, über das menssensus® Institut einen Workshop oder die menssensus® Teletherapie (mTT) in Anspruch nehmen, für die ich auch dort Ihre Ansprechpartnerin und betreuende Person bleibe.